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EU-Renaturierungsgesetz 2024

Feldvögel und Wiesenschmetterlinge können vielleicht bald aufatmen.


"Nach dem neuen Renaturierungsgesetz sollen bis 2030 mindestens 20 % der Land- und Meeresflächen der EU und bis 2050 alle sanierungsbedürftigen Ökosysteme wiederhergestellt werden.

Die mit den Mitgliedstaaten erzielte Vereinbarung wurde mit 329 zu 275 Stimmen bei 24 Enthaltungen angenommen.

Sie muss nun auch vom Rat angenommen werden, bevor sie im Amtsblatt der EU veröffentlicht wird und 20 Tage darauf in Kraft tritt."


Eine Hintertürchen will man den landwirtschaftlichen Großbetrieben lassen:

"Die Zielvorgaben für landwirtschaftliche Ökosysteme können unter außergewöhnlichen Umständen ausgesetzt werden, wenn dadurch die Fläche stark verringert würde, die nötig ist, um genug Lebensmittel für die Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU zu erzeugen."






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Nachdem die EU die Zulassung für Pestizide insbesondere Glyphosat verlängert hat, scheint diese Nachricht eine überraschende Wende zu bringen.

Es stellt sich die Frage, wie es unter diesen Voraussetzungen gelingen mag, die Ökosysteme zu sanieren.


Durch den massiven Einsatz von Pestiziden in den letzten Jahrzehnten haben die Ackerunkräuter Resistenzen entwickelt. Die Landwirte reagieren mit vermehrtem Ausbringen von Pestiziden.

Der Effekt ist, daß das Bodenleben nachhaltig geschädigt wird, die Aufnahme von Mikronährstoffen wird beeinträchtigt, der Ertrag geht zurück.

Die logische Konsequenz , die Landwirte sehen gesteigerten Bedarf an Ackerfläche, um den Ertrag hochzuhalten, intensivieren den Einsatz von Düngemitteln.

Ein Teufelskreis, dem Insekten und Feldvögel zum Opfer fallen, deren Wert in einem funktionierenden Ökosystem oftmals nicht erkannt wird.

Der Zugewinn an Ertrag ist von kurzfristiger Dauer.

Doch wie kommt es zu dieser Fehleinschätzung durch die Landwirte.

Die Agrochemieindustrie hat ein großes Interesse daran, die Landwirte mit Saatgut, Pestiziden und Dünger zu versorgen. Vertraglich sind die Landwirte an die Konzerne gebunden, zeitgleich erfahren sie beratende Unterstützung.

Oberflächlich betrachtet eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Beispiele aus der Praxis zeigen jedoch, daß die Landwirte ihrer Entscheidungsfreiheit beraubt werden.

Die Konsequenz, Höchsterträge führen zu übernutzten Böden, die erodieren und sich in Wüsten verwandeln, der vermehrte Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln wirkt dem nicht entgegen, die Böden werden unfruchtbar, Wasser kann nicht mehr gespeichert werden. ..und schlussendlich ist es nicht mehr möglich, die angestrebten Erträge zu erzielen.

Nachhaltig betriebene Landwirtschaft auf der Basis wechselnden Fruchtfolgen, gezielter

Standortwahl und Sortenwahl, Anreicherung der Böden mittels Gründüngung und Kompost, schonende Bodenbearbeitung kann die Schäden rückgängig machen, wie Beispiele belegen.

Der Ansatz, durch Ackerrandstreifen Lebensraum für Nützlinge zu schaffen, eine essentielle Maßnahme in der ökologischen Landwirtschaft, stößt bei den Landwirten auf Widerstand.

Die oft in Monokultur übernutzten Böden liefern zu wenig Ertrag, Landwirte fordern, die Verpflichtung Ackerrandstreifen anzulegen, auszusetzen.

Ohne ein Umdenken der Landwirte, das für diese unbekannte Anstrengungen und Erwerb neuer Kenntnisse bedeutet, kann die Ernährung der Verbraucherinnen und Verbraucher aber langfristig nicht gewährleistet werden.





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