Wiese, Wald und Acker
- rombachg
- 5. Feb. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. März 2024
Geschenke der Natur für Tier und Mensch
Der Wert rücksichtsvoll betriebener Landwirtschaft
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die ihr Ziel schnell erreichen möchten. Ich lasse gern meinen Blick über die Landschaft schweifen, bin am liebsten in der herrlichen Natur, die mich umgibt, genieße überraschende Aussichten, verweile auch gern in deren Anblick.
Hier schenke ich euch die Aussicht auf eine Herde von Jungvieh, Mutterkühen und Kälbchen. Die Tiere genießen offensichtlich das kleine Paradies unter schattenspenden Bäumen, hinter schützenden Büschen und auf kühlem Gras voll von nahrhaften Gräsern und Kräutern, das ihnen ein wohlmeinender Landwirt bietet.

Biologisch-dynamische Landwirtschaft steht in Konkurrenz zur konventionell betriebener Landwirtschaft.
Für welchen Weg sich der Landwirt entscheidet wirkt sich aus auf das Wohl der Tiere, aber auch auf das Wohl der Menschen.
Die Politik gibt den Weg vor. Subventionen sind an Ackerflächen gebunden, je mehr Ackerfläche, desto mehr Subvention. Kleinbäuerliche Betriebe sind hier im Nachteil.
Ob ein Landwirt konventionelle Landwirtschaft betreibt oder sich der biologisch-dynamischen Landwirtschaft verschrieben hat, bringt Unterschiede in der Tierhaltung, in der Bewirtschaftung der Ackerflächen mit sich, wirkt sich auf die Fruchtbarkeit seiner Ackerböden, den Wert seiner Produkte, das Wohl seiner Tiere und nicht zuletzt auf die Biodiversität aus.
Die Subventionen werden derzeit der jeweiligen Situation nicht gerecht. Nach Meinung von Experten wird sich eine Trendwende zu biologischer Landwirtschaft abzeichnen, sobald der Umgang des Landwirtes mit Tierwohl und Artenschutz in den Subventionen berücksichtigt werden.
Derzeit ist sein Weg geebnet für die konventionelle Landwirtschaft. Saatgut sowie Düngemittel als auch Pestizide kann der Landwirt aus einer Hand beziehen. Agrochemiekonzerne haben sich seit Jahrzehnten diesem Ziel gewidmet, den Landwirt bestens zu versorgen. Eine komfortable Situation könnte man meinen. Allein Pestizide braucht er immer mehr. Die Böden werden immer schwerer zu bearbeiten, das Saatgut braucht immer mehr Düngung. Er braucht größere Flächen, um den Ertrag hochzuhalten meist in Monokultur, zu Lasten von Heckensäumen, blühenden Grünflächen, Rückzugsorte für Vögel und wichtige Bestäuber.
Bodenorganismen verschwinden, die für die Fruchtbarkeit der Böden essentiell sind, die Böden brauchen immer mehr Unterstützung durch immer größere Düngergaben. Die Verwurzelung der Böden bleibt an der Oberfläche, tiefe Verwurzelung ist jedoch für die Speicherung von CO2 erforderlich. Insekten verschwinden aufgrund des steigenden Einsatzes von Pestiziden.
Ein Teufelskreis, den Landwirte, die sich der biologisch-dynamischen Landwirtschaft verschrieben haben, erkannt haben.
Sie setzen auf alte Sorten, wechselnde Fruchtfolgen, verzichten weitgehend auf den Einsatz von Pestiziden, die sie auch nicht mehr in dem Maße benötigen.
Der Erfolg gibt ihnen recht, das Bodenleben kehrt zurück, die Pflanzen verwurzeln sich wieder tiefer.
Ihre Tiere halten sie artgerecht, die Kälber verbleiben nach der Geburt bei Ihren Müttern. Sie werden nicht der lebenslangen Anbindehaltung ausgesetzt, sondern sind im Sommer auf der Weide, im Winter im Freilaufstall.
So kann Landwirtschaft auch betrieben werden.
Allein die Politik hat noch nicht die Kehrtwende eingeleitet.
In der EU sieht man nicht die Notwendigkeit, die Subventionen danach auszurichten, ob ein Landwirt bei der Bewirtschaftung seines Hofes sein Augenmerk auf das Tierwohl sowie den Erhalt der Artenvielfalt und nicht zuletzt auf die Sortenvielfalt richtet.
Zu großmächtig sind die Interessen der Anhänger der konventionellen Landwirtschaft, die in der EU nach wie vor überwiegen. Zu groß sind die Interessen der Agrochemiekonzerne, die in die Entwicklung noch effizienterer Pestizide investieren, und diese auch vermarkten wollen.
Sie investieren viel, um diesen Markt nicht zu verlieren.
Doch der Verbraucher werden es immer mehr, die den Unterschied schmecken. Sie bevorzugen das unverwechselbare Aroma von Karotten, Gemüse, Äpfeln aus biologisch-dynamischem Anbau. Sie genießen das volle Aroma der Kuhmilch von Kühen, die ihre Tage im Sommer auf der Weide verbringen durften.
Sie erkennen den Unterschied. Sie wollen Gewissheit, daß der Landwirt das Wohl seiner Tiere ernst nimmt. Sie wollen sicher sein, daß der Landwirt den Wert und die Auswirkungen seines Handelns auf die Umwelt erkannt hat und mit Sorgfalt und Umsicht seine Landwirtschaft betreibt.
Und wir alle wollen unsere vielfältige Insekten-und Vogelwelt zurückhaben.
Wir wollen im Frühling wieder Scharen von Bläulingen sehen, die Wasserpfützen in flirrende blaue Wunderwelten verwandeln.



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