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Wolf, Hund, Mensch (I)

Wer ist der Gefährlichere?


Diese Frage muß man sich nach den sensationslüsternen Medienberichten über die Gefahr, die den Menschen durch die Wölfe drohe, stellen.


Erstaunlich ist, daß wirkliche Experten nur selten das Wort ergreifen bzw. gar nicht Gelegenheit bekommen, fachlich korrekt Stellung zu nehmen.


Der Wolf ist in meinen Augen ein faszinierendes Tier, dem zu begegnen ich jedem Menschen wünschen würde.

Der Wolf ist mir vor einigen Jahren begegnet, zu dem Zeitpunkt habe ich ihn aber nicht erkannt.


Ich war schon immer viel in der Natur unterwegs. Stundenlang habe ich Wälder durchstreift und deren einzigartige Atmosphäre genossen. Die Zeit wurde mir im Wald nie zu lang. Und da war er. Ich war im Begriff von einem breit angelegten Waldweg auf einen verschlungenen Pfad zu wechseln, da stand er keine 10 Meter von mir entfernt.

Zunächst war ich der Meinung, es handele sich um einen Schäferhund und hielt Ausschau nach seinem Besitzer. Es war aber außer uns Beiden niemand zu sehen.

Gelassen und in sich selbst ruhend blickte er mir unverwandt entgegen.

Zur damaligen Zeit begegnete ich auch Hunden - ich hielt ihn zunächst für einen Hund - mit gebührendem Respekt.

Das Tier war faszinierend, es lag eine unerklärliche Spannung in der Luft.

Ich wandte mich wieder dem verschlungenen Pfad zu, dem ich entschieden hatte auf meiner Tour weiter zu folgen. Nach wenigen Schritten drehte ich mich für einen letzten Blick nach dem Tier um. Der Wolf war verschwunden.

Erst nach Jahren habe ich erkannt, die Natur hatte mir eine Begegnung mit einem Wolf zum Geschenk gemacht.


Seit ich mich mit Wölfen beschäftige, sehe ich ihn immer wieder vor mir, wie er mich in seiner Welt begrüßte, ein majestätisches, seiner selbst gewisses, friedvolles Tier.



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Um so mehr erstaunt mich, welche Geschichten sich um die Wölfe ranken.

Sobald ein Tier in der Lage wäre, dem Menschen Schaden zuzufügen, entwickeln die Menschen abstruse Phantasien über deren Gefährlichkeit.

Wildtiere neigen dazu, die Menschen zu meiden, so auch die Wölfe.

Wilde Wölfe neigen auch dazu, sich Menschen vorsichtig zu nähern, sofern sie gute Erfahrungen mit Menschen gemacht haben.

Experten berichten von den sozialen Strukturen in denen Wölfe leben, die Ähnlichkeit mit denen der Menschen haben. Sie zeigen fürsorgliche Qualitäten gegenüber Mitgliedern ihres Rudels.

Sie leiden, wenn sie ihre Partner verlieren, sei es durch Krankheit, Unfall oder Gewalteinwirkung intoleranter Jäger, Landwirte oder anderer, die die Bedeutung des Wolfes für das Ökosystem nicht erkannt haben oder erkennen wollen.

Berichte aus Ländern, in denen der Wolf wohlwissend toleriert wird, weisen auf, wie wichtig dieses Tier für das Gleichgewicht in der Natur ist.

Und ja, Wölfe sind Raubtiere, sie brauchen Nahrung , um zu überleben. Doch im Gegensatz zu Jägern, die bei der Drückjagd wahllos Wild abschießen, von den zahlreichen Fehlschüssen ganz zu schweigen, suchen sich die Wölfe kranke, verletzte, und schwache Tiere.

Das mag grausam klingen, aber für die Natur ist ihr Jagdverhalten von nicht zu unterschätzendem Wert.

Wölfen sollte man mit Respekt und Bedacht begegnen. Nur so können wir koexistieren.

Und etwas mehr Kenntnis der Eigenschaften und der Lebensweise dieses wunderbaren Tieres wäre für das Zusammenleben von unschätzbarem Vorteil.




 
 
 

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