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Streuner in den Ländern der EU

Aktualisiert: 10. Okt. 2024


Aus welchem Grund beziehe ich mich mit meinem Beitrag auf Länder der EU?


"Die Europäische Union (EU) ist ein einzigartiger wirtschaftlicher und politischer Staatenverbund von 27 europäischer Staaten."


Ich zitiere hier nur einige wenige Ziele und Werte der EU.


  • Förderung des Friedens, der europäischen Werte und des Wohlergehens ihrer Bürger/innen

  • Erhaltung und Schutz der Umwelt sowie Verbesserung ihrer Qualität.

  • Eindämmung sozialer Ungerechtigkeit und Diskriminierung. Förderung von sozialer Gerechtigkeit und sozialem Schutz


Doch wie sieht die Realität aus. Wie sieht es mit dem Erhalt und Schutz der Umwelt aus, zu der ich auch Tiere zähle.

Wie sieht es mit der Förderung von sozialem Schutz und Gerechtigkeit aus.

Können wir denn stolz sein, auf die Errungenschaften der EU?

Ich persönlich habe - so meine ich- berechtigte Zweifel.


Ich möchte mich in meinem Beitrag auf die Situation der Tiere in den Mitgliedsländern der EU beziehen, aber auch nicht minder auf die Situation der Menschen.

Denn für mich stehen die Lebensbedingungen der Menschen und der Tiere in engem Zusammenhang.


Doch wie wirkt sich die Mitgliedschaft auf die einzelnen Länder aus?

Bulgarien, die Slowakei, Griechenland, Ungarn, Rumänien, Portugal, Polen belegen die sieben ersten Plätze der ärmsten Länder der EU. In Bulgarien sind 30 % der Bevölkerung von Armut bedroht. In Rumänien leben 21 % der Bevölkerung in relativer Armut.

In Griechenland lebt jeder Dritte am Rande der Armut.


Rumänien, aber auch Griechenland und Italien zeigen hohe Populationen an Straßenhunden.

Besonders richtungsweisend ist die Situation in Italien. Im Norden Italiens finden sich wenige bis gar keine Streuner. Die Zwinger sind kontrolliert und die Hunde gut versorgt. Kalabrien die ärmste Region in Italien, hier ist die Situation der Streuner verheerend.

Die Streuner werden in Tierheimen, sogenannten Canile untergebracht, die nicht im entferntesten die Standards aufweisen, die wir von deutschen Tierheimen kennen. Die Hunde fristen dort ein erbärmliches Dasein ohne ausreichen Futter und Wasser, der Kälte und Nässe ausgesetzt. Besucher sind nicht erlaubt.


Die Zusammenhänge zwischen Armut und Dasein der Strassenhunde sind offensichtlich.

Wo Armut herrscht besteht wenig Sinn für das Lebewesen Hund.



ree

Auf meine Anfrage bei der Europäischen Kommission, inwieweit ihr Augenmerk der Lage der Straßenhunde in der EU gilt, erhielt ich die Antwort, man sei sich über die Situation im klaren. Das Wohlergehen und der Umgang mit streunenden Tieren seien jedoch nicht durch EU-Recht geregelt, sondern fallen in die ausschließliche Zuständigkeit der Mitgliedstaaten.


Doch wie ist die Situation der Streuner in Mitgliedsländern der EU aus.


In Frankreich, Estland, Lettland, Irland, Kroatien, Portugal, Slowakei, Ungarn, Rumänien ist das Töten von Strassenhunden erlaubt, in Belgien, Luxemburg, Dänemark, Polen, Slowenien, Spanien ist es nicht explizit untersagt.

In Deutschland, Bulgarien, Griechenland, Holland, Italien, Österreich, Litauen, Schweden, Tschechien, Katalonien ist es verboten. Die Tierheime in diesen Ländern weisen jedoch oftmals nicht die Standards auf, die wir aus Deutschland kennen. Die Hunde sind lediglich untergebracht und bringen den Betreibern Geld.

In Rumänien ist das Töten von Strassenhunden zum Geschäftsmodell verkommen, von dem Tierheimbetreiber und Hundefänger massiv profitieren.

Tierheime und Tötungsstationen werden vom Staat mit beträchtlichen Summen gefördert.



ree

Die EU fühlt sich nicht in der Verantwortung. Polen, Rumänien, Ungarn gehören zu den größten Nettoempfängern der EU, dicht gefolgt von Griechenland, Slowakei, Kroatien, Portugal.

Die EU weist darauf hin (s, meine Anfrage), daß der Artikel 13 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union besage, dass bei der Festlegung und Durchführung der EU-Politik den Erfordernissen des Wohlergehens der Tiere in vollem Umfang Rechnung zu tragen sei, dieser aber keine Rechtsgrundlage für die Behandlung aller Aspekte des Tierschutzes biete.


Nach meinem Empfinden hat die EU ihre eigenen Werte und Ziele bis heute verfehlt, ich würde sogar sagen, sie hat diese verraten.

In nicht wenigen Ländern der EU lebt ein nicht geringer Anteil der Bevölkerung in Armut.

Wer arm ist, kann sich nicht leisten, seinen Hund kastrieren zu lassen. Die Populationen der Strassenhunde wachsen immer weiter. Wer arm ist, kann Streunern nicht helfen, auch wenn sich viele arme Menschen in diesen Ländern finden, die es trotz persönlichen Mangels versuchen.

Oft sind es allein Tierschutzorganisationen aus dem In- und Ausland, die versuchen, die Situation für die Streuner zu verbessern.

Sie retten Hunde aus den Tötungsstationen, führen Kastrationsprojekte durch, die dem armen Teil der Bevölkerung die Möglichkeit bieten, ihre Hunde kostenfrei kastrieren zu lassen, sie betreiben Öffentlichkeitsarbeit, versuchen durch Informationsveranstaltungen in Schulen bei Kindern das Bewußtsein für das Lebewesen Hund zu wecken.


Doch wo liegt die Verantwortung der EU?

Ich erwarte von der EU, daß sie ihre Werte annimmt und für deren Einhaltung einsteht.

Es passt nicht zu meiner Vorstellung von den Aufgaben einer Europäischen Union, Werte zu propagieren, Ländern, die diese Werte nicht respektieren, Zuwendungen zu gewähren und diese nicht mit Verpflichtungen zu verknüpfen.

Das war immer meine, wohl idealistische Vorstellung von der Europäischen Union, gleiche Rechte und Pflichten für alle, die Förderung einer wohlwollenden Haltung gegenüber Mensch aber auch dem Tier , Förderung der Entwicklung zu mehr Wohlstand und Gleichheit für Mensch und Tier.







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1 Kommentar


rombachg
17. Okt. 2024

Schön, daß sich eine Expertin mit diesem Thema auseinandersetzt und der Öffentlichkeit die Möglichkeit gibt, sich umfassend zu informieren.

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