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EU-Renaturierungsgesetz

Aktualisiert: 6. Dez. 2023

Der Umweltausschuss der EU hat Ende November für das neue europäische Naturschutzgesetz - EU- Renaturierungsgesetz (NRL) - gestimmt.

Vor der offiziellen Veröffentlichung wird das NRL (Nature Restauration Law) vorraussichtlich Anfang nächsten Jahres im Europa-Parlament zur Abstimmung gestellt.

Dann muss der Europäische Rat (die Staats- und Regierungschefs der EU) noch seine endgültige Zustimmung erteilen.

Im Zuge der Verhandlungen enthält es entgegen der ursprünglichen harten Maßnahmen inzwischen lediglich weiche Absichtserklärungen mit Ausnahmeregelungen für die Landwirtschaft.


Nachdem die EU-Kommision entschieden hatte den Unkrautvernichter Glyphosat für weiter zehn Jahre zuzulassen und ein weiterer Entwurf, der die Forderung enthielt, den Einsatz von Pestiziden in der EU bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, vom EU-Parlament abgelehnt wurde, bestehen ernste Bedenken, daß die Macht der Agrarlobby dem Erhalt der Artenvielfalt entgegensteht.


Synthetische Pestizide finden sich inzwischen im Gewässer, in Naturschutzgebieten, in Lebensmitteln wie Linsen, Hummus, schwarzem Tee ja sogar in der Muttermilch.

Bereits kleinste Mengen von Pestiziden haben verheerende Auswirkungen auf Bestäuber, wie Schmetterlinge, Hummeln, Wild-und Honigbienen.

Herbizide (Unkrautvernichtungsmittel) wie Glyphosat nehmen den Bestäubern die Nahrungsgrundlage. Bienen benötigen eine große Blumenvielfalt für ihre Ernährung sowie die ihrer Brut.

Glyphosat wirkt sich auf das Immunsystem der Bienen aus, sie werden anfälliger für Infektionen.

Insektizide wie Neonicotinoide, zur Bekämpfung von Blattläusen, Drahtwürmern und Kartoffelkäfern im Einsatz stören die Orientierung der Bienen, sie finden nicht mehr zu ihrem Volk zurück, die Brutpflege bleibt aus.

Bauern in der ganzen Welt behandeln Blühpflanzen und Obstbäume mit Neonicotinoiden. Mit Pestiziden belastete Pflanzen, aus südlichen Ländern importiert, finden sich in unseren Pflanz- und Gartencentern.

Ein Apfelbaum wird in einer Saison durchschnittlich 32-mal mit einem Pflanzenschutzmittel behandelt. Weinreben 17-mal. Kartoffeln etwa elfmal

Konventionell betriebene Bauernhöfe haben sich inzwischen zu lebensfeindlichen Orten entwickelt.

Landwirte kaufen Saatgut bereits mit Neonicotinoiden ummantelt. Aufgrund ihrer systemischen Wirkweise dringen diese jedoch beim Heranwachsen der Pflanze bis zum Pollen und Nektar, der Nahrung der Bienen vor.



Ohne Bienen gäbe es nicht nur keinen Honig, auch Obst und Gemüse würden zu Luxusgütern – die Tiere bestäuben rund 80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen.

Fehlen die Bestäuber, gehen bei Acker- und Wiesenpflanzen sowie Obst die Erträge dramatisch zurück. Das Bienensterben hat in den letzten Jahrzehnten dramatische Ausmaße angenommen





Obstbaumblüte Nahrungsquelle für Bestäuber wie Bienen



Ohne Bestäubung durch die Honigbiene beobachtet man Ertragsminderung bei Birnen um ca 65 - 88 Prozent, bei den Äpfeln um 63 Prozent, bei der Kirsche um 60 Prozent, beim Klee um 96 Prozent.

Falter, Hummeln, Schwebfliegen, Wildbienen – tausende Arten bestäuben Wild- und Kulturpflanzen.

Blühstreifen an den Ackerrändern sollen Insektenbestände fördern, sind aber zumeist mit Neonicotinoiden stärker belastet als die Kulturpflanzen.

In den vergangenen Jahren lagen dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Deutschland mehrere Anträge auf Genehmigung eines neuen sulfoxaflorhaltigen Insektizids vor. Sulfoxaflor ist hochgiftig für Bienen.

Der Einsatz ist in Deutschland inzwischen auf Gewächshäuser beschränkt worden. Risiken für Bestäuber durch Austräge von belasteter Luft, Stäuben und Bodensubstraten in die Umwelt können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Pestizide sind in Garten- und Baumärkten in großem Umfang erhältich. Sie können in Online-Shops ohne Beratung zu Alternativen mit wenigen Klicks erworben werden. Eine Beratung zu nicht-chemischen Alternativen ist hier kaum zu erwarten.

Tonnen von Pestiziden werden in der Landwirtschaft, zur Reinhaltung von öffentlichen Plätzen, Parkanlagen aber auch in Kleingärten ausgebracht.

"Jedes Mittel, das den Ertrag im konventionellen Ackerbau aber auch in Kleingärten steigert, führt gleichzeitig zu einem Verlust der Arten",


"Durch den Biolandbau könnten wirksame Massnahmen umgesetzt werden, um die Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren zurückzubringen, die durch die industrielle Landwirtschaft extrem dezimiert wurde."

"Für Anwender gilt ein Gleichgewicht zu finden, zwischen nachhaltig guten Erträgen einerseits und Umwelt- und Naturschutz andererseits. Das setzt Kenntnis der Zusammenhänge in der Natur voraus. Sich in die Naturzusammenhänge praktisch einzuarbeiten, ist für viele zunächst viel aufwändiger."

Für Agrochemiekonzerne bedeutet der Biolandbau empfindliche Umsatzeinbußen.

Ernährungsbewusste Konsumentinnen und Konsumenten legen jedoch immer mehr Wert auf hohe Qualität ihrer Lebensmittel ohne Rückstände von Pestiziden.









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